ROOT on the road 2018
19.6. – 23.6.2018
Eine künstlerische Reise auf den Spuren der Castortransporte von Berlin nach Gorleben und den Elbtalauen.
Die Berliner Galerie ROOT startet eine weitere Tour im Projekt »ROOT on the road«.
Zwei Künstlerinnen der Galerie ROOT aus Berlin, Marita Czepa und Ute Wöllmann, fahren mit einem PKW-Anhänger überland und besuchen die ROOT-Künstlerin Irmgard Bornemann, die im Wendland wohnt. Auf dem Weg entlang der Castor-Transport-Routen zu dem geschützten Biosphärenreservat der Elbtalauen veranstalten sie öffentliche Pleinair-Malaktionen.
Ziel ist das Zwischenlager Gorleben, das abseits von CASTOR-Transporten auch schwach- und mittelradioaktiven Müll aufnimmt. Diese Atommüllfässer sollen in Gorleben in Konrad gängige Gebinde umgepackt und in ferner Zukunft im Schacht Konrad bei Salzgitter versenkt werden.
Wo die Künstlerinnen genau Station machen finden Sie auf der Webseite:
root-on-the-road.de
Routenplan:
Di 19.6.
Abfahrt 10 Uhr von Berlin Richtung Dannenberg, Erste Malaktion 12 – 16 Uhr unterwegs im Naturpark Havelland; danach Weiterfahrt nach Stendal: ca. 17 Uhr; Besuch des Kunsthofs Dahrenstedt in Stendal; Weiterfahrt nach Dannenberg; Ankunft ca. 19 Uhr; Übernachtung
Mi 20.6.
Vormittags Besuch des Westwendischen Kunstvereins und Kontakt zur Castorgruppe der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg; 15 Uhr – 19 Uhr Zweite Malaktion am Bergwerk Gorleben, Rottlebener Weg 1, 29475 Gorleben und Brennelementlager Gorleben GmbH Lüchower Straße 8, 29475 Gorleben
Do 21.6.
Vormittags Besuch Amt Neuhaus; Besichtigung der Ausstellung »Ein Baum aus der Göhrde« mit einem Werk von Irmgard Bornemann; 14 Uhr – 19 Uhr Dritte Malaktion an der Elbe zwischen Gorleben und Laase L256 Abzweig Gedelitz Weg zur Elbe oder in der Nähe von Amt Neuhaus an der Elbe L 244 Elbstraße weiter Weg an der Elbe; Weiterfahrt auf die andere Seite der Elbe nach Lenzen; Übernachtung
Fr 22.6.
Besichtigung Burg Lenzen und Umgebung; 15 – 19 Uhr Vierte Malaktion am Elbdeich Wootz, Abzweig Fährstraße gegenüber von Gorleben)
Sa 23.6.
Rückfahrt nach Berlin über Neuruppin; Besuch Galerie am Bollwerk; vorher unterwegs Fünfte Malaktion Alle Werke, die vor Ort entstehen, können im Anhänger besichtigt werden. Über einen Besuch vor Ort würden wir uns sehr freuen! Sie erreichen uns jederzeit unter der
Handynummer 015750171807
Die Route ist dem künstlerischen Ansatz von Marita Czepa geschuldet, die oftmals an und vor Orten malt, denen durch den Menschen drastische Veränderungen bevorstehen. Marita Czepa liegt die Bewahrung der Natur und mit ihr die Bewahrung der menschlichen Existenz auf dieser Erde am Herzen. Sie thematisiert in ihren Arbeiten die Gefährdung der Natur durch den Menschen. Als Konsequenz dieser Haltung hat sie in den zurückliegenden vier Jahren keinerlei Papier mehr gekauft, sondern hat ihre betörenden realistischen Zeichnungen und farbkräftigen Aquarelle ausschließlich auf gefundenen oder gebrauchten Materialien gearbeitet: Papiertüten, abgerissene Plakate, auf der Straße gefundene Kartons, alte und gebrauchte Briefumschläge, alte Karteikarten, usw. In dieser Kombination sind eindringliche Arbeiten entstanden, die aber vor allem durch die künstlerische Virtuosität bestechen.
Ute Wöllmann transferiert Strukturen in der Natur in malerische und zeichnerische Strukturen. Dabei interessiert sie die emotionale Erregtheit, die Naturbetrachtungen beim Menschen auslösen können. Unscheinbare Ausgangspunkte in der Natur, wie der Blick ins Unterholz und auf Wiesenstücke, sollen beim Betrachter durch die Schönheit der Malerei eine vergleichbare Erregtheit erzielen, wie sie sich beispielsweise beim Betrachten von Sonnenuntergängen einstellt. Bei der ersten Tour „ROOT on the road“ hat Ute Wöllmann damit begonnen auch mit 2m x 1,60 m großen Ölbildern direkt vor der Natur plein-air zu malen. Sie hat dabei festgestellt, dass sich die visuelle Dichte der direkten Beobachtung vor Ort in eine malerische Dichte übertragen lässt. Die Bilder werden allerdings in der konzentrierten Atmosphäre des Ateliers fertig gestellt.
Irmgard Bornemann wohnt und arbeitet im Wendland in Dannenberg. Die Weiden ihrer Heimat hat sie immer schon in zahllosen Skizzen festgehalten. Das Thema Baum findet sich in ihren neusten Bildern in Form von Rindencollagen direkt in der pastosen Ölmalerei. Dabei konfrontiert sie die krustige Struktur und teilweise auch die Farbigkeit des natürlichen Rindenmaterials mit der künstlichen Farbigkeit eines Kadmiumgelbs. Mit dem pastosen Farbkörper der Ölfarbe imitiert sie die Körperlichkeit der Baumrinde, es ist teilweise nicht mehr zu unterscheiden, was die Struktur der Rinde und was die Struktur der Farbe ist. Wo hört Malerei auf? Wo fängt Relief an? Die Oberflächenbeschaffenheit ihrer Bilder sind sehr spannend und führen zu neuen Seherlebnissen.
Super, nach so langer Zeit wieder auf der Strasse.
Ich freue mich auf die ersten Ergebnisse.
Furo 🙂