Bettina Lüdicke schickt mir folgenden Bericht: In den ersten Tagen kam ich nicht hinterher die Nachrichten über die Pandemie und all die schrecklichen Eindrücke zu verarbeiten. Keiner von uns hat vorher so eine Erfahrung gemacht. Viel Energie zum arbeiten blieb mir erstmal nicht. Mein Plan war eigentlich, nach der art Karlsruhe im Atelier gründlich aufzuräumen und Platz zu schaffen. Einige neue Regale hatte ich schon, aber dann gab es mehr Bedarf und da waren die Baumärkte auch schon zu. Mein Atelier sah schrecklich aus und ich zog mich – mit Material – nachhause zurück. Zum Glück geht das bei mir, jedenfalls für kleine Formate. Es entstehen neue Wandarbeiten, u.a. schon VOR Corona mit der Idee „Space between“. Ich lasse einfach etwas kommen und arbeite so vor mich hin. Mittlerweile entspannter, abends hat man ja nichts vor! Was fertig ist, wird ins Atelier gebracht. Wenn das Wetter wärmer wird, werden alle noch patiniert. Das Offene Atelier in Pohl 11 für Anfang Mai wird nicht stattfinden, auch andere Planungen für Ausstellungen bleiben in der Schwebe hängen. Für die Disziplin tut es eigentlich immer gut, auf Ziele wie Ausstellungen hinzuarbeiten, aber zum Glück kann ich immer aus meinem eigenen Fundus schöpfen. So komme ich langsam wieder aus meiner Blockade heraus, die Nachrichten aus der Welt mit Corona versuche ich jetzt dosiert und gezielt aufzunehmen. Laufen tut mir gut, jeden Tag etwa 1 Stunde im Gleisdreieckspark und telefonische Kontakte mit Familie und Freunden sind häufiger.