Anett Münnich schreibt über ihre Corona-Auszeit: Mit den pandemiebedingten Kontakteinschränkungen geht es mir nicht anders als anderen. Man fühlt sich isoliert und eingesperrt. Diese Schranken im Kopf muss auch ich immer wieder öffnen, um arbeiten zu können. Da hilft mir, mich auf mein Rad zu setzen und durch die Berliner Wuhlheide zu fahren. Der Aufenthalt in der Natur macht mir den Kopf frei und der Frühling mit seinem werdenden Grün motiviert und inspiriert mich zu neuen Arbeiten. Auch stelle ich fest, dass ich mir größere Mühe gebe, Freunde und Künstlerkollegen zu kontaktieren. Die Telefonate werden häufiger, intensiver, länger. Jede und jeder versucht, neue Wege zu finden nach der Devise: Kunst kennt keine Ausgangssperre. Unter diesem Titel hat ein Freund und Künstlerkollege eine Plattform eingerichtet, auf der sich Künstler mit ihren aktuellen Arbeiten vorstellen können. Anderswo werden für ausgefallene Ausstellungen neue virtuelle Alternativen geschaffen. Es gibt mehr Zeit zum Nach- und Umdenken, zum Konzentrieren auf die eigene Arbeit, eine erzwungene Entschleunigung, die uns allen auch ganz gut tut.